Man, was waren wir primitiv! Zur Jahrtausendwende fürchtete sich die Menschheit davor, dass auf den PCs die Jahreszählung wieder auf 1900 zurückspringen würde. Anderswo verkündeten irgendwelche religiöse Fanatisten das Ende der Menschheit.
Vor 10 Jahren war ich 12 Jahre alt und wir hatten unseren ersten Computer mit Internetzugang. Mit einem Pentium III mit 600mhz waren wir damals auf Höhe der Zeit. Im Internet war nichts los und denkbar unattraktiv für mich und die meisten meiner Freunde. Gezockt wurde offline und in Zeiten von Diablo 2 waren LANs viel interessanter als sich mit ISDN im Battlenet zu herumzuärgern.
Ihr habt euch sicher auch schon einmal Gedanken über die enormen Fortschritte gemacht, die in den letzten paar Jahren vom Medium Internet gemacht wurden.
Der Sprung vom Web1.0 zum Web2.0 ist längst vollzogen und wir sind schon dabei zum nächsten Sprung, dem zum Web3.0, anzusetzen.
Ich beneide die heute Generation 12+, welche die Vorzüge des Internets nutzen können und die vielen Dienstleistungen als „selbstverständlich“ ansehen. Was war es damals ein Drama wenn man mal eine Datei von der Größe von ca. 7mb verschicken wollte. Die Möglichkeiten damals:
E-Mail-Dienste: Sie gab es nur vereinzelt. Die meisten erlaubten keinen Versand von großen Dateien
Uploaddienste wie Rapidshare: …wurden viele Jahre nach der Jahrtausendwende gegründet
Eine eigene (kostenlose) Homepage: Es war möglich so eine Seite zu bekommen, aber Anbieter wie Beepworld erlaubten nur einen Upload von max. 2mb
Webspace kaufen: unendlich teuer, erst recht unbezahlbar für einen Schüler
„Vorbeibringen“: War oft die einfachste Methode und trotzdem nicht einfach. CD-Brenner waren selten und Disketten boten nicht genügend Platz. Man hatte manchmal die Vision von einer „kleinen tragbaren Festplatte“, die leider erst ein paar Jahre später auf den deutschen Markt kam.
Kurzum hatte man fast keine Möglichkeiten zum umfangreichen Datenaustausch.
Heute kann man sich nicht mehr retten vor kostenlosen Angeboten und Dienstleistungen. Ständiges In-Kontakt-bleiben ist kein Problem und was für ein Problem auch gelöst werden muss – im Internet von Heute findet man eine Lösung.
Auch komplexe Problemstellungen können kostenlos gelöst werden. So gibt es z.B. Online-Bildbearbeitungssoftware, Online-Videobearbeitung und Online-Power-Point-Präsentationen. Vor 10 Jahren alles praktisch undenkbar…
Youtube, Flickr und Co. machen es möglich.