Youtube-Videos entblößen die Fehlorganisation der Loveparade Veranstalter

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Gestern Nachmittag, am 25. Juli, kam es gegen 17 Uhr auf der Loveparade zum schlimmsten Ereignis der Geschichte des Festivals. Bei einer Massenpanik im Eingangs- und Ausgangsbereich kamen 19 Menschen ums Leben und ca. 340 wurden teils schwer verletzt.

Noch immer werden Informationen in den Medien zusammengetragen und aufgearbeitet. Auch wenn es die Verunglückten nicht mehr retten kann geht es nun darum eventuell Verantwortliche zu finden.
Statements wie das des Oberbürgermeisters von Duisburg Sauerland („Es lag nicht am Sicherheitskonzept, das nicht gegriffen hat, sondern wahrscheinlich an individuellen Schwächen“), werden durch die Videos auf Youtube widerlegt.

Die Videos, die direkt von der Quelle bereits wenige Minuten später im Internet auftauchten zeigen, wie das Areal hoffnungslos überfüllt war und Menschen nach allen Seiten teils gefährliche Wege suchten um dem Menschenpulk zu entrinnen.

Wer selbst einmal bei einem großen Festival gewesen ist weiß wie dramatisch sich eine Situation, insbesondere für kleine und schwächere Menschen, zuspitzen kann wenn Menschenmassen von allen Seiten einen zu zerdrücken scheinen.
Panikforscher Michael Schreckenberg verteidigt derweil das Sicherheitskonzept der Loveparade, das er übrigens selbst mitentwickelt hatte.
So sei die Situation nicht aufgrund mangelnden Platzes eskaliert sondern, weil einzelne Menschen sich nicht „an die Spielregeln hielten“. Ich persönlich kann es keinem Übel nehmen, wenn er versucht aus so einem Gedränge zu flüchten, weil er Angst um sein Leben hat.

Neue Videos auf Youtube beweisen den verheerenden Platzmangel auf dem Gelände und den Kampf eines jeden Einzelnen der versucht auf den Beinen zu bleiben.


Durch die Meldungen auf Youtube und Twitter, die von Augenzeugen berichtet oder aufgenommen wurden wird klar, dass das Sicherheitskonzept schon am Eingang der Parade gescheitert ist.

Alle Videos sind Beweise und könnten bei späteren Prozessen auch möglicherweise verwendet werden um die Schwächen der Organisationsführung aufzuzeigen.

Durch dieses traurige Beispiel sehen wir wieder, wie wichtig Social Media Plattformen, wie Youtube, Twitter und Facebook sind. Sie sind der Gegenpol für Fehlmeldungen von offizieller Seite und liefern aktuelle Informationen. Dabei sind alle Plattformen länderunabhängig. Das gleiche Phänomen erfahren wir bei der Protestbewegung im Iran oder bei der Unterdrückung der Tibeter in China.
Das Volk ist mächtig und hat durch das Internet eine Stimme gefunden.
Leider wird sie noch zu wenig wahrgenommen. So seien schon vor der Parade Zweifel an der Größe und der Sicherheit des Areals geäußert worden.

Die Massenpanik auf der Loveparade hat ihr den Todesstoß versetzt. Wie Rainer Schaller bekannt gab, wird die Parade nicht mehr stattfinden.

Nach jetzigem Stand kann man sicher sagen, dass eine Absage der Duisburger Initiatoren zwar Enttäuschung hervorgerufen, dafür aber viele Menschenleben und einen Teil Kultur am Leben erhalten hätte.

Update 16:50 Uhr: Sogar in den offiziellen Medien wurde bereits vor Beginn der Loveparade über die zu kleine Festivalfläche berichtet.

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